Repanet Praxistipp: So können K&L-Betriebe ihren Stromverbrauch überprüfen


Klar ist: Die steigenden Energiepreise verlangen den K&L-Betrieben viel ab. Und sie erfordern, dass sich die energieintensive Branche stärker mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt. Der beratende Ingenieur für Bau und Energie Erich Koller empfiehlt deshalb, den eigenen Stromverbrauch regelmäßig zu überprüfen, zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

In der aktuellen Zeit ist es wichtiger denn je, den Energieverbrauch in Kfz-Werkstätten im Auge zu behalten und zu überprüfen. Denn durch die regelmäßige Kontrolle des Stromverbrauchs können Betriebe unnötige Energieverschwendung identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um den Stromverbrauch zu senken. „Wer Kosten sparen und seine Energieeffizienz steigern möchte, kommt um dieses Thema nicht herum“, sagt Erich Koller.

Der Regensburger schöpft aus jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Bauingenieurwesen und Energieberatung mit Schwerpunkt Kfz-Branche. Seit 2008 unterstützt er entsprechende Unternehmen außerdem als Berater für KfW- und BAFA-Zuschussprogramme. Sein dringender Hinweis an Werkstätten: „Führen Sie ein Kontrollverfahren ein, um den Stromverbrauch zu überprüfen und Einsparungspotenziale zu erkennen und zu nutzen.” Im Rahmen der kostenfreien Webinar-Reihe „Gas geben, Kosten bremsen”, die das Standox Werkstattnetzwerk Repanet für seine Mitgliedsbetriebe ins Leben gerufen hat, gab der Experte die folgenden Tipps.

Fordern Sie Ihren Stromlastgang vom Netzbetreiber an!

Eine Möglichkeit, den Energieverbrauch in Kfz-Werkstätten engmaschig zu kontrollieren, bietet der Stromlastgang: Durch eine Anfrage beim Energieversorger erhalten Unternehmen eine viertelstündliche Auflistung der Stromleistung innerhalb eines Jahres. Dadurch lassen sich Aussagen zur Energieeffizienz treffen und Ansatzpunkte zu deren Optimierung erarbeiten. „Betriebsinhaberinnen und -inhaber können anhand des Stromlastgangs beispielsweise die Spitzen- und Tiefzeiten im Betrieb erkennen“, so Koller. Sie können demnach ablesen, wie viel Energiebedarf beispielsweise innerhalb und außerhalb von Produktionszeiten besteht.

Führen Sie eine Lastanalyse durch!

Mit einfachen Excel-Kenntnissen können Kfz-Betriebe zudem aus den Daten des Stromlastgangs aussagekräftige Diagramme erstellen. Hierbei lohnt es sich vor allem, den Blick auch auf den Verbrauch außerhalb der Geschäftszeiten zu richten. Denn hier zeigt sich oft, wo unnötig Strom verbraucht wird. „Vor allem Geräte, die nachts durchlaufen, verursachen nicht selten überflüssige Kosten“, so der Ingenieur für Bau und Energie. Er ergänzt: „Das kann beispielsweise eine falsch eingestellte Außenbeleuchtung, ein nicht ausgeschalteter Kompressor oder auch die Kaffeemaschine oder EDV im Standby-Modus sein.“

Messen Sie einzelne Geräte!

Falls Werkstätten noch tiefer in die Thematik einsteigen wollen, können diese in Zusammenarbeit mit einem Elektriker auch einzelne Geräte messen lassen. Hierbei werden sogenannte Energieverbrauchsmessgeräte an einzelne Geräte oder an Gruppen von Geräten angeschlossen, um den Energieverbrauch zu messen und Stromfresser zu entlarven.

Für welche Variante sich Betriebe auch immer entscheiden: Durch die regelmäßige Überprüfung des Stromverbrauchs können sie unnötige Energieverschwendung identifizieren und auf dieser Basis Maßnahmen ergreifen, um den Stromverbrauch zu senken. Dadurch sparen sie langfristig Geld, reduzieren ihre CO2-Emissionen und leisten außerdem einen positiven Beitrag zum Klimaschutz.

„Ich kann Unternehmerinnen und Unternehmern zusätzlich nur empfehlen, eine zu 80 Prozent vom BAFA geförderte Energieberatung machen zu lassen – von einem Experten mit Branchenerfahrung. Dabei bekommen Sie Hinweise, wo Sie am effektivsten mit dem Energiesparen beginnen und welche Förderungen es dafür gibt“, so Erich Koller.

Repanet Webinar-Reihe zum Energiesparen

„Nach wie vor sind die gestiegenen Energiekosten für unsere Mitgliedsbetriebe eine zentrale Herausforderung”, sagt Margarita Debos, Vorständin Repanet e.V. „Mit der kostenfreien Webinar-Reihe ‘Gas geben, Kosten bremsen’ bieten wir unseren Partnerwerkstätten Unterstützung dabei, der Situation zu begegnen und die Belastungen abzufedern.” Noch bis zum Sommer findet alle zwei Wochen dienstags um 14 Uhr je ein 20- bis 30-minütiges Online-Kurzseminar mit Anbietern und neutralen Experten statt, die je auf einen bestimmten Bereich zum Energiesparen im K&L-Betrieb spezialisiert sind. Einer der festen Referenten in diesem Kreis ist auch Erich Koller.

Erich Koller

Erich Koller besitzt jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Bauingenieurwesen und Energieberatung mit Schwerpunkt Kfz-Branche. Seit 2008 unterstützt er entsprechende Unternehmen außerdem als Berater für KfW- und BAFA-Zuschussprogramme.